"WIR HABEN UNS VERRANNT": KLARTEXT VON KARL-HEINZ RUMMENIGGE ZUR SITUATION BEIM FC BAYERN MüNCHEN

Karl-Heinz Rummenigge hat sich äußerst kritisch zur Lage beim FC Bayern München geäußert. Außerdem sprach der langjährige Vorstandsvorsitzende des deutschen Rekordmeisters über das anstehende Spiel bei Real Madrid.

Rummenigge: "Das Wichtigste ist Kontinuität"

"Das Wichtigste ist Kontinuität, und da müssen wir selbstkritisch sein. Wir haben uns in letzter Zeit ein bisschen verrannt, sowohl auf der Trainerbank als auch in der Chefetage. Die Bayern müssen auf allen Ebenen die Stabilität zurückgewinnen, die sie immer ausgezeichnet hat", sagte Rummenigge in einem Interview mit der spanischen Zeitung AS.

Es sei zwar schwierig, noch einmal eine Ära einzuläuten, wie sie Uli Hoeneß, Franz Beckenbauer und er selbst als Chef-Trio bekleidet hätten, erklärte der 68-Jährige weiter: "Aber Bayern muss auf den Weg der Kontinuität zurückkehren."

Besonders die aktuell laufende Trainersuche scheint Rummenigge zu stören. Vor allem deshalb, weil ständig neue Wasserstandsmeldungen durch die Medien geistern.

"Mein Ratschlag ist, wieder etwas mehr Geheimhaltung walten zu lassen", meinte Rummenigge und erinnerte an die Verpflichtung von Pep Guardiola 2013: "Als wir Pep unter Vertrag genommen haben, haben wir insgesamt sechs Monate an dem Deal gearbeitet - und niemand wusste davon. Man muss sich im Vorstand austauschen, aber ohne dass der nächste Schritt jeden Tag in allen Zeitungen steht."

Rummenigge: Alonsos Bekenntnis zu Leverkusen "kein Wunder"

Dass die Münchner bei Xabi Alonso abgeblitzt sind, hat Rummenigge nicht überrascht. Das Bekenntnis des Trainers zu Bayer Leverkusen sei für den früheren deutschen Nationalspieler "kein Wunder".

"Xabi ist ein sehr begabter Kerl, aber gleichzeitig auch sehr dankbar. Ich erinnere mich, dass wir ihm einen Zweijahresvertrag gegeben haben, als er nach München kam. Dann habe ich mich mit seinem Agenten getroffen und wir haben nur fünf Minuten gebraucht, um uns darauf zu einigen, dass er noch eine Saison bei uns bleibt", so Rummenigge.

Als der Spanier 2017 seine Karriere für beendet erklärte, habe Rummenigge alle Mitarbeiter des Vereins gebeten, Alonso nach seinem letzten FCB-Training mit Standing Ovations zu verabschieden.

"Kein einziger Mitarbeiter hat gefehlt. Die Bayern wissen, wer Xabi ist. Und Xabi weiß, wer wir bei Bayern sind", so der frühere Stürmer.

Rummenigge: "Im Bernabéu zu überleben, ist kompliziert"

Rummenigge sprach außerdem über das Halbfinal-Rückspiel der Münchner bei Real Madrid am Mittwoch (21 Uhr). "Im Bernabéu zu überleben ist kompliziert, aber möglich", sagte der frühere Bayern-Boss: "Leipzig hat es im Achtelfinale bewiesen und auch mein Freund Guardiola hat mit Manchester City gezeigt, dass man Madrid im Bernabéu Probleme bereiten kann."

Er vertraue darauf, dass die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel ihr Champions-League-Gesicht zeigt.

Grundsätzlich sei das Duell zwischen Bayern und Real "der Klassiker des europäischen Fußballs", meinte Rummenigge: "Das sage nicht ich, das sagt die Geschichte. Wir haben insgesamt 27 Mal im wichtigsten europäischen Wettbewerb gegeneinander gespielt, das gab es sonst nie."

2024-05-07T08:38:01Z dg43tfdfdgfd