291 METER VON KOBAYASHI: SKIVERBAND VERWEIGERT MONSTRöSER FLUGSHOW DEN WELTREKORD

Er fliegt fast 40 Meter weiter als je ein Skispringer zuvor - in die offiziellen Geschichtsbücher schafft es Ryoyu Kobayashi aber nicht. Der Flug des japanischen Skisprung-Stars auf 291 Meter wird vom Weltverband nicht anerkannt.

Die Weitenjagd im Skispringen nimmt groteske Formen an: Der Japaner Ryoyu Kobayashi ist auf einer provisorischen Schanze in Island auf unglaubliche 291 Meter und damit fast 40 Meter weiter als je ein Skispringer zuvor geflogen. Das bestätigte der Weltverband FIS. Als Weltrekord wird die sensationelle Weite aufgrund der irregulären Bedingungen allerdings nicht gewertet.

Die aktuellen Weltrekordhalter im Skifliegen sind weiterhin Silje Opseth aus Norwegen mit 230,5 Metern bei den Frauen und der Österreicher Stefan Kraft mit 253,5 Metern bei den Männern. Anerkannt werden Weltrekordversuche üblicherweise nur in Weltcup-Wettbewerben. Der Weltverband wies unter anderem darauf hin, dass das Material der Springer von einem von der FIS zertifizierten Kontrolleur geprüft werden muss.

"Dieser Sprung war schon lange ein Traum von mir. Ich möchte immer wieder an die Grenzen gehen", wurde Kobayashi in einer Pressemitteilung zitiert. Für den Rekordflug war im Skigebiet Hlidarfjall extra ein "Monsterbakken" mit enorm langem Anlauf in einen Hang gebaut worden. Dort stand der 27-Jährige zunächst Flüge auf 259 und 282 Meter, ehe er auf 291 Meter segelte.

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Auf dem Video ist zu sehen, wie Kobayashi nach einem von Drohnen begleiteten Flug ein Schild mit der Aufschrift "291 Meter, Weltrekord" in die Luft hält. Der Flug ist eine große PR-Aktion seines Hauptsponsors Red Bull.

Die FIS reagierte skeptisch. Der Weltverband hoffe, dass "die notwendigen Vorkehrungen getroffen wurden, um die Sicherheit des Athleten zu gewährleisten", hieß es. Gleichwohl zeigten sie "die Leistung eines außergewöhnlichen Athleten unter ganz besonderen Bedingungen."

Betreut wurde der dreimalige Gewinner der Vierschanzentournee bei seinem Rekordversuch vom finnischen Skisprungtrainer Janne Väätäinen. "Es waren verrückte Tage. Vor dem ersten Sprung wussten wir nicht, was uns erwartet, dann wurde es eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Das Ergebnis ist unfassbar", wurde Väätäinen zitiert. Kobayashi hatte ursprünglich 300 Meter angepeilt, hieß es in der FIS-Mitteilung. Die provisorische Schanze wurde während des Spektakels hermetisch abgeriegelt und soll nun umgehend wieder abgebaut werden.

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