LANGE SPERRUNGEN: WESERBRüCKE DER A 1 WIRD VIER JAHRE LANG INSTANDGESETZT

Verkehr

Lange Sperrungen: Weserbrücke der A 1 wird vier Jahre lang instandgesetzt

Eine Dauerbaustelle, die Zeit und Nerven kosten wird: Die marode Weserbrücke der A1 wird saniert. Lange Sperrungen folgen.

Bremen – Es ist ein Projekt, das einem Butenbremer Angst machen kann: Die Weserbrücke der Autobahn 1 zwischen den Anschlussstellen Hemelingen und Arsten muss ertüchtigt werden. Eine Hauptverkehrsader Bremens wird vier Jahre lang instandgesetzt. Start ist im Mai.

„Niemand konnte in den 60er Jahren mit dem heutigen Verkehrsaufkommen rechnen“, will die Bereichsleiterin Bremen und Schleswig-Holstein der Deges (steht für Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH), Steffi Wulke-Eichenberg, die seinerzeitigen Planer für den heutigen maroden Zustand der Brücke (und vieler anderer auch) nicht verantwortlich machen. Eher schon die lückenhafte Unterhaltung der Bauwerke: „Unsere Eisenbahnbrücken sehen genauso aus.“ Am Mittwoch hat die Deges in Bremen das Vorhaben „Weserbrücke“ samt Zeitplan präsentiert. Und auch wenn die Einschränkungen für Verkehrsteilnehmer möglichst gering gehalten werden, ist sich die Bereichsleiterin sicher: „Es kostet viel Zeit, viel Geld und viele Nerven.“

92 Millionen Euro brutto inklusive der Verkehrssicherung sind veranschlagt – das lässt einiges an Aufwand erwarten. Schließlich befahren den Deges-Angaben zufolge derzeit rund 130.000 Fahrzeuge am Tag das Bauwerk, für 2030 sind 146.000 Fahrzeuge täglich prognostiziert. Etwa ein Viertel davon ist Schwerverkehr. Von dieser immensen Belastung rühren diverse Ermüdungsschäden in der Stahlkonstruktion; das prognostizierte Verkehrsaufkommen könnte die Brücke schon gar nicht dauerhaft tragen. Bereits jetzt ist die jeweils vierte Spur in beide Richtungen gesperrt und ein Lastwagen-Überholverbot und Abstandsfahrgebot sind angeordnet.

Anspruchsvolle Maßnahme für 92 Millionen Euro: Der Zeitplan

Wofür werden die 92 Millionen Euro gebraucht? Die Umsetzung der Stahlbaumaßnahme ist technisch höchst anspruchsvoll, erklärt der Baubevollmächtigte Sebastian Max. So ist die Baulogistik unterhalb und auf der Brücke extrem aufwendig und auf der Arster Seite wird eigens ein Fähranleger installiert, damit die schweren Stahlteile von unten angeliefert werden können. Zeit und Geld kosten auch die kleinteilige und händische Reparatur der Ermüdungsrisse und der Abbau des bisherigen, gesundheitsschädlichen Korrosionsschutzes (Asbest und weitere Schadstoffe).

Und so sieht bisher der Zeitplan aus: Von Mai an bis April 2025 ist von den Bauarbeiten nicht viel zu sehen. Unter der Brücke wird der Anlieger für den „Fährverkehr“, wie es offiziell heißt, errichtet und der Korrosionsschutz entfernt. Für beide Richtungen stehen wie bisher drei Fahrspuren zur Verfügung. Im zweiten Bauabschnitt, (April 2025 bis August 2025) steht dem Verkehr in Fahrtrichtung Osnabrück eine Fahrspur weniger zur Verfügung. Von August 2025 bis September 2026 heißt es: „4+0“, übersetzt, die Fahrtrichtung Hamburg wird voll gesperrt, der Verkehr läuft über die andere Seite. Ab September 2026 bis Dezember 2027 dann das umgekehrte Spiel, die Fahrbahn Richtung Osnabrück ist gesperrt. Im letzten, dem fünften Bauabschnitt bis April 2028 gibt es für die Verkehrsteilnehmer keine Einschränkungen mehr, heißt es.

Übrigens, die Maßnahmen schenken der Brücke noch etwa zehn bis zwölf Jahre weiteres Leben. Dann könnte laut der Deges eine neue Brücke gebaut werden. Die Planungen dafür laufen schon. Die neue Brücke bildete den Auftakt für eine Erweiterung der A 1 zwischen Bremer Kreuz und Dreieck Stuhr auf acht Spuren. Aber das ist eine andere Geschichte.

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