STREIT IN DER FAMILIE BLOCK: VATER DROHT PROZESS IN HAMBURG WEGEN KINDESENTZIEHUNG

Der deutsch-dänische Streit um zwei Kinder der Familie Block läuft nun doch auf einen Prozess in Hamburg zu. Grundlage dafür ist eine Entscheidung des Landgerichts.

Der Streit um die beiden jüngsten Kinder der Unternehmerfamilie Block wird voraussichtlich Gegenstand eines Prozesses. Hintergrund ist nach SPIEGEL-Informationen eine Entscheidung des Hamburger Landgerichts. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Vater Stephan Hensel die Entziehung Minderjähriger vor. »Es ist damit zu rechnen, dass es zu einer Hauptverhandlung kommt«, sagte Gerichtssprecher Kai Wantzen dem SPIEGEL.

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war - und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Dem Fall zugrunde liegt ein Sorgerechtsstreit um die beiden jüngsten Kinder von Christina Block und ihrem Ex-Mann Stephan Hensel. Die beiden hatten sich 2014 getrennt. Bis 2021 lebten die zwei jüngsten Kinder bei der Mutter. Von einem Besuch beim Vater in Dänemark kehrten sie damals nicht zurück. Der Vater ignorierte auch einen Beschluss des Hanseatischen Oberlandesgerichts vom Oktober 2021, wonach er die Kinder herausgeben sollte.

Entscheidung kassiert

Nachdem ihre Kinder in Dänemark geblieben waren, zeigte Christina Block ihren früheren Partner an, wegen Kindesentziehung. Das Amtsgericht lehnte Ende 2023 die Eröffnung eines Hauptverfahrens ab.

Das Landgericht hob die Entscheidung nun auf und verwies den Fall an eine andere Abteilung des Amtsgerichts zurück. Zugleich machte das Landgericht in seinem Beschluss deutlich, dass es einen Prozess für angebracht hält.

Hensels Verteidiger Philip von der Meden teilte mit: »Sollte es zu einer Hauptverhandlung kommen, halte ich einen Freispruch für meinen Mandanten zwingend.« Er betonte, das Wohl der Kinder solle im Vordergrund stehen.

Gegenstand des Verfahrens sind die Umstände der mutmaßlichen Kindesentziehung im Herbst 2021. Im Vordergrund steht damit nicht das Geschehen in der vergangenen Silvesternacht. Die Kinder sahen damals bei ihrem Vater in der Ortschaft Gråsten nahe der deutschen Grenze das Feuerwerk an. Kurz nach Mitternacht wurde Hensel laut der dänischen Polizei von mehreren Männern attackiert und zu Boden gebracht. Danach wurden die beiden Kinder in ein Auto gezwungen, die Täter fuhren schließlich mit zwei Autos mit deutschen Kennzeichen davon. Kurz darauf tauchten die Kinder bei der Mutter in Hamburg auf.

Sorgerechtsstreit wird nicht mehr in Deutschland verhandelt

Christina Block bestritt über ihren Anwalt, etwas mit der Sache zu tun zu haben. Das Hanseatische Oberlandesgericht verpflichtete die 50-Jährige wenige Tage nach der Silvesternacht dazu, die Kinder an den Vater herauszugeben. Sie sind wieder in Dänemark.

Für den Sorgerechtsstreit zwischen der Hamburger Unternehmerin Christina Block und ihrem Ex-Mann sind deutsche Gerichte nach einer Entscheidung des Hanseatischen Oberlandesgerichts nicht mehr zuständig. Grund ist, dass die Kinder ihren verfestigten Lebensmittelpunkt inzwischen in Dänemark haben, wie das Gericht Mitte Februar mitteilte.

2024-04-26T13:30:44Z dg43tfdfdgfd